PolDi - Politik Direkt in die LeopoldstadtDie Rechtslage im Moment wäre eigentlich so, dass im Venediger-Au-Park gar nicht gebaut werden dürfte. Aber wenn der Herr Stadtrat Hacker beim Spatenstich meint: "Eh alles normal", so ist das ein Sittenbild für die demokratische und soziale Auffassung der Wiener Stadtregierung. Das die SPÖ Wien die bereits bestehende Sportwiese bewusst verfallen und möglichst wenig nutzbar machen ließ ist ein Gerücht, dass dahingestellt sei.
Nun darf eine 13m hohe Halle auf einer der wenigen, wirklich erholsamen und öffentlichen Grünflächen beim Praterstern einfach so aus dem Boden wachsen. Diskurs und Alternativen auf bereits versiegelten Flächen wurden abgelehnt, eine Bürger*innenversammlung wurde als Farce abgehalten, denn: "Egal was ist, die Halle dort kommt. Da könnts euch sicher sein", so in etwa der O-Ton der Verantwortlichen. Die gesamte Geschichte dieses überfallsartig durchgeführten Projektes haben wir bereits veröffentlicht und kann gerne nachgelesen werden.
Privater Fernbusbahnhof und spekulative Verbauung
Fakt ist: Um einen privaten Fernbusbahnhof mit finanzgetriebenen Hochhausbauten gleich beim großen Naherholungsgebiet "Grüner Prater" zu ermöglichen wird eine - natürlich wichtige - Sport&Freizeithalle umgesiedelt. Und da so viele Flächen schon für spekulative Neubauten zum Profit der Immobilienkonzerne reserviert beziehungsweise schon bebaut sind, muss eine solche Mega-Halle halt dann auf öffentlichem Grund in einem sozial wichtigen lokalen Park errichtet werden. Eigentlich kann man so eine Chuzpe nicht erfinden, weil sie real passiert.
Proteste der "Heisln" für einen weiter lebenswerten Bezirk
Die Proteste waren zahlreich, gemeinsam mit den Grünen (die allerdings den Fernbusbahnhof mitverantworten), der Inititiative "Kaiserwiese für alle" und auch bei der "Fridays for Future" Demo wurde von uns, der KPÖ Leopoldstadt und PolDi auf diese Problematik hingewiesen. Wir "Heisln" sorgen uns um die Lebensqualität und das soziale Zusammenleben. Das nächste Projekt könnte die weitere Betonierung einer noch in öffentlichem Besitz befindlichen Grünfläche für eine Privatuniversität in der Sportclubstraße sein. Von der immer mehr betondominierten U2-Trasse (Krieau, Viertel Zwei) und dem Hitzespot Nordbahnhofviertel wollen wir gar nicht sprechen, auch die "Waterfront" am rechten Donauufer steht unter finanziellem Verwertungszwang. Wenn es so weiter geht, wird die Leopoldstadt von der Grünen Lunge zur Grauen Eminenz des Betons der Stadtregierung.
Sophie Apfler, KPÖ Leopoldstadt/LINKS-Bezirksrät*in dazu:
"Der Widerstand gegen die Verbauung der Venediger-Au ist nur der Anfang. Wir werden auch in Zukunft noch viel zu tun haben, um eine weitere finanzgetriebene, unsoziale und unökologische Umgestaltung unseres - noch - lebenswerten Bezirkes zu verhindern!"
Mehr Infos zum Busbahnhof unter:
https://stopptdenbusbahnhof.home.blog
> Wird in Zukunft wieder erweitert.
Link zum Video von Wien-TV.org über den Spatenstich
(Anmerkung: Sowohl spekulative Hochhausprojekte, als auch der private Fernbusbahnhof sollen im 2. Bezirk, gleich beim Grünen Prater, verwirklicht werden. Die Infos sind da etwas irreführend. Die Proteste und die feudale Abgehobenheit der Stadtregierungsmitglieder werden allerdings gut festgehalten).
https://www.youtube.com/watch?v=cv4N2lVpvrI
KPÖ Leopoldstadt und PolDi meinen jedenfalls: Brachflächen zu Grünraum, versiegelte Flächen zu leistbarem Wohnraum. Sozial und ökologisch!
